Rumänien

Vertrauen lernen

Mit einigen Vorbehalten und Warnungen von vielen Seiten haben wir vor drei Tagen nach einer erlebnisreichen Zeit in Ungarn die Grenze nach Rumaenien ueberschritten.

Dass uns das auch innerlich gebremst hat im Kontakt zu den Menschen und wir misstrauisch waren, merkten wir selber. Die Begegnung mit den 4 JEV-lerinnen (Jesuit Europeean Volonteers)  in Timisoara, die ganz unbefangen mit den Menschen hier in Kontakt kommen,  und vor allem die Begegnung mit P. Berno von den Salvatorianern (bei denen wir hier in Timisoara wohnen) waren Zuspruch und Ermutigung fuer uns.

P. Berno ist  73 (?) und ein echter Jerusalempilger. Mit Gesten und viel Lebendigkeit in den Augen und der Stimme erzaehlt  er uns von seinem Pilgerweg zu Fuss 1975 ins Heilige Land (auf den Spuren von Paulus, von Elija, und von Jesus). Spaeter pilgerte er dann nach Rom und Trondheim.

Nicht nur, dass uns seine Kilometerleistung beeindruckt ("mit 45 Jahren bin ich 40 km am Tag gelaufen, mit 55 Jahren  50 km, und mit 65 Jahren 60 km"), nein, es ist die Art, wie er von seinen Glaubenserfahrungen berichtet, die er dabei gemacht hat: "wisst ihr, dieser Plan ist bei mir in Exerzitien entstanden und man kann das nicht machen. Aber man kann sich auf den Weg machen, es heisst ja: wenn ihr Gott von ganzem Herzen sucht, wird er sich finden lassen"

Mich hat am meisten beeindruckt, was er ueber das Vertrauen zu den Menschen (und damit zu Gott gesagt hat). Er berichtet, wie er auch in zweifelhaften Situationen durch das Vertrauen, das er Menschen entgegen gebracht hat, unbeschadet seiner Wege gehen konnte.

So koennen wir, an Leib und Seele gestaerkt, morgen weiter gehen auf den Strassen (und hoffentlich auch auf ein paar Wegen) hier im Banat.

 

Veröffentlicht: 03.10.2009           Brigitte Zecher

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